Xperia 1 IV im Hands-On: Sony hat die erste echte Zoom-Kamera im Smartphone - ComputerBase

2022-06-25 09:23:43 By : Mr. Shanghai Yiguang

Das Xperia 1 IV geht ab Mitte Juni als neues Smartphone-Topmodell von Sony an den Start. Erstmals verbaut ein Hersteller ein echtes Zoom-Objektiv in einem Smartphone, das eine variabel einstellbare Brennweite von 85 bis 125 mm bietet, ohne dass dazwischen digital gezoomt werden muss. Die neue Technik hat ihren Preis: 1.399 Euro.

Sogenannte Zoom-Objektive bei Smartphones sind bislang lediglich als Festbrennweiten verbaut worden, zwischen denen die Algorithmen der Kamera einen digitalen Zoom durchführen. Dies kann entweder zwischen einem Weitwinkel- und einem einzelnen Tele- ober aber zwischen zwei Tele-Objektiven der Fall sein. Ein Samsung Galaxy S22 Ultra (Test) bietet für den Fernbereich zum Beispiel Kameras mit 69 und 230 mm Brennweite. Soll in diesem Fall eine Vergrößerung im Zwischenbereich zum Einsatz kommen, muss mit dem 69-mm-Objektiv bis 229 mm digital vergrößert werden.

Bereits im letzten Jahr gab es erste Bestrebungen von Sony, mit nur einer einzigen Kamera zwei Brennweiten abzudecken. Beim Xperia 1 III lässt sich die Blende des Tele auf f/2.3 oder f/2.8 einstellen, um Festbrennweiten von 70 und 105 mm mit derselben Kamera zu erhalten. Zwischen diesen beiden Werten musste aber auch hier noch digital gezoomt werden.

Das Xperia 1 IV ist jetzt das weltweit erste Smartphone, in dem ein echtes Zoom-Objektiv zum Einsatz kommt, das frei zwischen 85 und 125 mm eingestellt werden kann. Für die beweglichen Optiken vertraut Sony auf den sogenannten Periskop-Aufbau, weil die verschiebbaren Linsen zur Seite gekippt im Chassis verlaufen und einfallendes Licht über ein Prisma umgelenkt wird. Für die Bildqualität soll es keine Rolle spielen, ob mit 85, 97, 102 oder anderen Brennweiten im genannten Bereich gearbeitet wird, da stets eine optische Vergrößerung zum Einsatz kommt. Wie beim Xperia 1 III variiert die Blende zwischen f/2.3 (85 mm) und f/2.8 (125 mm). Für die Kalibrierung der Linsen aller Kameras und deren Antireflexbeschichtung hat Sony erneut mit Zeiss zusammengearbeitet.

Digitaler Zoom kommt bei Sony weiterhin zwischen den Brennweiten der Ultraweitwinkelkamera mit 16 mm und der Weitwinkelkamera mit 24 mm, im Bereich von 25 bis 84 mm sowie 126 bis 375 mm zum Einsatz. Der Hersteller verspricht darüber hinaus, etwa bei Videoaufnahmen ohne erkennbare Übergänge oder Sprünge zwischen allen Kameras wechseln zu können. Sony nutzt abermals drei eigene Exmor-RS-Sensoren mit jeweils 12 Megapixeln, die aber unterschiedliche Größen aufweisen. Die primäre Kamera kommt auf 1/1,7", die Ultraweitwinkelkamera auf 1/2,5" und das Tele nur noch auf 1/3,5". Als vierter „Sensor“ ist ein Time-of-Flight-Sensor verbaut, der Tiefeninformationen für Porträtaufnahmen selbst bei schlechten Lichtbedingungen sammelt.

Sony schreibt sich trotz dieser unterschiedlichen Sensorgrößen auf die Fahnen, mit jedem Sensor die gleichen Fähigkeiten zu bieten. Dazu gehört zum Beispiel bei Fotos der Burst-Modus mit 20 Bildern pro Sekunde inklusive 60 Berechnungen (3 pro Bild) für Autofokus (AF) und Belichtung (AE). Dabei kommt abermals Sonys Augenerkennung (Eye-AF) zum Einsatz, die bei Menschen und Tieren funktioniert. Darüber hinaus ermöglicht Sony auf allen Kameras Videoaufnahmen in bis zu 4K mit 120 FPS und HDR. In der normalen Kamera-App macht das Smartphone bei 4K30 Schluss, in der Video-Pro-App stehen aber zusätzliche Einstellungen bereit. Der 4K120-Modus lässt sich für flüssige Aufnahme oder eine fünffache Zeitlupe bei Reduzierung auf 24 FPS nutzen.

Eine Aufwertung erhält auch die Frontkamera, die jetzt 12 statt 8 Megapixel auf einem 1/2,9" statt nur 1/4" großen Sensor bietet. Erstmals unterstützt das Smartphone damit auch vorderseitig 4K-Videoaufnahmen samt HDR (30 FPS). Die Kamera bringt Sony erneut im Rahmen des Displays unter und verzichtet damit als einer der letzten Hersteller auf eine Notch oder Aussparung im Bildschirm. Sony nutzt die symmetrischen Ränder abermals, um dort eine Status-LED und zwei identische, nach vorne gerichtete Stereo-Lautsprecher unterzubringen, die über das gesamte Frequenzspektrum, aber vor allem im Tieftonbereich besser als beim Xperia 1 III ausfallen sollen.

Apropos Ton: Das Xperia 1 IV soll über das untere Mikrofon auch bessere Tonaufnahmen ermöglichen, als man sie von der Qualität her normalerweise von Smartphones gewohnt ist. Mit „Music Pro“ bietet Sony passend zur Foto- und Video-Pro-App jetzt auch eine professionelle App zur Bearbeitung von Audio an. Die bessere Qualität wird allerdings nicht direkt auf dem Smartphone, sondern über einen kostenpflichtigen Dienst von Sony in der Cloud erzeugt. Die App selbst funktioniert zwar ohne Abo, wer aber Instrumente und Gesang in bessere Qualität aufnehmen möchte, muss dafür knapp 5 Euro im Monat zahlen. Sony verspricht, KI-gestützt das eigene, rund 10.000 Euro teure Kondensatormikrofon C-800G und ein offizielles „Sony Music Entertainment Studio“ in der Cloud emulieren zu können – Zweifel sind berechtigt.

Den visuellen Part übernimmt ein 6,5 Zoll großer OLED-Bildschirm im 21:9-Format mit der dazu passenden 4K-Auflösung von 3.840 × 1.644 Pixeln. Abermals kann das Panel mit bis zu 120 Hz betrieben werden und bietet eine Touch-Abtastrate von 240 Hz. Dieses Jahr soll das Display eine 50 Prozent höhere Helligkeit bieten, was angesichts von 560 cd/m² im Vorjahr diesmal 840 cd/m² bedeuten würde. Die Peak-Helligkeit soll in kleinen Bildbereichen bis zu 1.000 cd/m² erreichen, wie Sony in einem Vorgespräch erklärte.

Passende Inhalte kann unter anderem der eigene Streaming-Dienst Bravia Core liefern, den Sony mit dem Xperia 1 IV auf Smartphones ausweitet. Bravia Core bietet Filme des eigenen Studios in 4K und HDR mit einer besonders hohen Datenrate von 80 Mbit/s an, was der Qualität zugutekommen soll. Speziell für Smartphones hat Sony die Bitrate allerdings auf 40 Mbit/s reduziert. Bravia Core ist beim Xperia 1 IV für ein Jahr kostenlos dabei und fünf Filme können kostenlos heruntergeladen und dauerhaft auch nach dieser kostenlosen Phase offline geschaut werden. Preise für Bravia Core gibt es bislang noch nicht, weil der noch junge Dienst bislang für 12 oder 24 Monate mit 5 oder 10 Filmen im Bundle mit Fernsehern angeboten wird. Die verschiedenen Gratiszeiträume lassen sich beim Kauf mehrerer Produkte addieren, erklärte Sony.

Rechenleistung liefert beim Xperia 1 IV der Snapdragon 8 Gen 1 von Qualcomm, den Sony mit 12 GB LPDDR5 und 256 GB UFS 3.1 kombiniert, der sich mittels microSD-Karte um bis zu 1 TB erweitern lässt. Im SIM-Schacht finden beim europäischen Modell eine Nano-SIM und die microSD-Karte Platz, eine weitere SIM kann auf der integrierten eSIM hinterlegt werden.

Obwohl das Smartphone mit 71,0 × 165,0 × 8,20 mm dieselben Abmessungen behält und 2 g leichter geworden ist, fällt der Akku dieses Jahr mit 5.000 mAh rund 11 Prozent größer aus. 50 Prozent sollen sich mittels 30-Watt-Schnellladen innerhalb von 30 Minuten wiederherstellen lassen, doch auch Sony legt dem Smartphone dieses Jahr kein Netzteil mehr bei. Selbst ein USB-C-Kabel finden Käufer nicht mehr im Karton. Das Xperia 1 IV kommt weiterhin mit IP68-Zertifizierung und wird vorne und hinten durch Gorilla Glass Victus geschützt.

Zusatzfunktionen des Xperia 1 IV sind eine 3,5-mm-Klinkenbuchse, ein „Low Gamma Raiser“, Audio-Equalizer und eine Voice-Chat-Optimierung speziell für Spiele und für diesen Bereich die „Heat Suppression Power Control“, die beim Spielen am Ladekabel dafür sorgt, dass das Gerät direkt mit Strom versorgt wird statt den Akku zu laden, was die thermische Belastung reduzieren soll. Spieler erhalten zudem eine Record-Funktion, um die letzten 30 Sekunden Bildschirmaufnahme zum Teilen im Speicher zu behalten. Darüber hinaus wird das Livestreaming direkt aus Spielen unterstützt. Vlogger erhalten bei Sony über die Video-Pro-App Zugang zum Livestreaming von YouTube, ohne die dafür üblicherweise notwendige Abonnentenzahl von 1.000 erfüllen zu müssen.

Sony startet bereits heute im Nachgang der Präsentation mit dem Vorverkauf des Xperia 1 IV zum Preis von 1.399 Euro in den Farben Schwarz, Weiß und Violett. Im Rahmen der noch bis Mitte Juni zum offiziellen Start laufenden Vorbestellung erhalten Käufer die Over-Ear-Kopfhörer WH-1000XM4 (Test) im Wert von 299 Euro (UVP) gratis dazu. Das Xperia 1 IV kommt mit Android 12 und soll für drei Jahre mit Updates versorgt werden.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Sony unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Besuche ComputerBase wie gewohnt mit Werbung und Tracking. Die Zustimmung ist jederzeit widerrufbar.

Details im Privacy Center und in der Liste unserer Partner. Ein Widerruf ist möglich in der Datenschutzerklärung.

Dieser Dialog konnte nicht vollständig geladen werden, eine Zustimmung gilt daher nur vorläufig. Blockiert ein Browser-Add-on Third-Party-Scripte?

Nutze ComputerBase ohne Werbebanner, Video-Ads und Werbetracking schon für 4 €/Monat oder 36 €/Jahr.

Tracking: Wir und unsere Partner verarbeiten personenbezogene Daten, indem wir mit auf Ihrem Gerät gespeicherten Informationen (z. B. eindeutige Kennungen in Cookies) ein Nutzungsprofil erstellen, um z. B. Anzeigen zu personalisieren. Verarbeitungszwecke: Genaue Standortdaten und Abfrage von Geräteeigenschaften zur Identifikation, Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen, Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen.